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Graustufen
Der Fürstenplatz, 1930-00-00Der Fürstenplatz, 2021-09-02

um 1930

02. Sep 2021

Der Fürstenplatz

Der heutige »Platz der Demokratie« gesehen aus Richtung Markt.

Das Fürstenhaus, seit 1951 Sitz der Hochschule für Musik »Franz Liszt« hat eine bewegete Nutzungsgeschichte hinter sich. Erbaut als »Landschaftsgebäude« nach Plänen von Johann Gottfried Schlegel, diente es zunächst als Verwaltungsgebäude der Landstände. Von 1774 bis 1803 wurde es aufgrund des verherenden Brandes des Residenzschlosses zum Wohnsitz der herzoglichen Familie und bekam somit den seither gebräuchlichen Namen Fürstenhaus. 1808 zog die Freie Zeichenschule ein, 1816 der Landtag, 1828–30 war es Witwensitz der Herzogin Luise, 1830–36 beherbergte es die Lesegesellschaft »Museum«, 1836–68 die Kunstsammlungen. Darauf zogen wieder die Landstände in das Fürstenhaus ein, bis 1918 die provisorische Regierung und 1920 dann der Landtag des Freistaates Thüringen einzog. Auch dieser wurde ab 1933 durch das Ministerium des Innern, dem SS-Oberabschnitt Mitte und dann der NSDAP-Gauleitung abgelöst.¹

Links noch im Bild eine Ecke des Roten Schlosses, dahinter die heutige Anna-Amalia-Bibliothek. Vor dieser das Carl-August-Reiterstandbild aufgestellt 1875. Nach Abschluss der Arbeiten am Tiefenmagazin unter dem Platz wurde dieses an originaler Position wieder aufgestellt.²

Rechts im Bild der Erker des Fürstenkellers, 1945 bei einem Bombenangriff zerstört. Dahinter ist noch eine Gebäudekante des erhhaltenen Rößlerschen Hauses zu erkennen.

Quellen: 1. Kultur­denkmale in Thüringen, Band 4.1, Weimar, ISBN 978-3-937940-54-0, Seite 319ƒ; 2. ebenda, Seite 457

Foto (um 1930)

Oskar Schlechtweg (Negativ Nr. 1578 B), Stadtmuseum Weimar

Foto (02. Sep 2021)

Alexander Rutz

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